Speierling

Speierling

Der Speierling gehört zu den Wildobstbäumen, leider ist dieser interessante Baum sehr selten geworden. Ein Grund dafür könnte sein, dass er sehr langsam wächst. Erst mit ca. 25 Jahren bekommt er seine ersten Früchte. Er erreicht eine stattliche Höhe und kann mehrere hundert Jahre alt werden. Sein Holz ist das schwerste in Europa wachsende und wird/wurde deswegen gerne für den Bau von Musikinstrumenten und zum Drechseln verwendet.

Speierlinge am Baum

Der Speierling ist mit der Eberesche (Vogelbeere) verwandt und trägt von September bis Oktober birnen- bzw. apfelförmige Früchte. Die Früchte sind ein bis drei Zentimeter groß, gelb mit roten Bäckchen, und färben sich vollreif schokoladenbraun. Geschmacklich sind Speierlinge zwischen Birne- und Apfel angesiedelt und überraschen, anders als es der Name vermuten lässt, mit einem wirklich angenehmen Aroma. Sie haben einen hohen Gehalt an Gerbsäure, weswegen sie in der Volksheilkunde zum Einsatz kommen und sogar zum Gerben verwendet werden können.

Speierlingfrüchte

Für die wilde Küche ist der Speierling ein willkommener Geselle. Es lässt sich Marmelade daraus herstellen, Kompott, Mus und Saft. Die Speierlingfrüchte lassen sich getrocknet für Früchtetee verwenden und ergeben fermentiert einen köstlichen Essig.

Aufgeschnittener Speierling

Der Speierling kann vollreif auch roh genossen werden. Ich persönlich finde das wegen der enthaltenen Gerbstoffe nicht so prickelnd. Wer aber das Gefühl von „Pelz“ auf den Zähnen liebt, ist mit dem Speierling gut bedient. Ich ziehe es vor, den Speierling zu verkochen, wobei er sich auch für Mischungen mit anderen Wildobstarten gut eignet.