Es gibt mehrere Malvenarten, von denen die Käsepappel wohl am bekanntesten ist. Gemeinsam ist diesen Arten, dass sie zu den Heilpflanzen zählen und allesamt einen wichtigen Platz in der „Wilden Küche“ einnehmen. Wurzel, Kraut, Blüten, Blätter, Samen, alles an der Malve ist essbar, nahrhaft und gesund! Deswegen wurde die Malve bereits in der Antike für Ernährungs- und Heilzwecke angebaut, was sie zu einer der ältesten bekannten Nutzpflanzen macht. Aus den reifen käselaibförmigen, schleimstoffhaltigen Früchten wurde früher Babybrei (Papp) gemacht, was der Käsepappel ihren Namen gab.
Die Wilde Malve liebt trockene, nährstoffreiche Böden und ist oft an Wegrändern und Zäunen zu finden und bevölkert auch gerne ungenutzte Flächen. Sie wächst je nach Art hochstämmig oder am Boden kriechend und hat violette, gestreifte Blüten in – wiederum je nach Art – blasser bis intensiver Farbe.
Die zarten, jungen Blätter der Malve lassen sich roh genießen und eignen sich damit für Salate und andere Frischzubereitungen (Aufstriche, Dips, etc.). Die Blätter und Triebe werden gedünstet für Gemüsegerichte verwendet, in Laibchen herausgebacken, eignen sich für Suppen und Saucen, für Füllungen und Aufläufe – um nur einige der vielen Verwertungsmöglichkeiten zu nennen.
Die Blüten mit ihrem milden Geschmack bereichern jeden Salat nicht nur durch ihr Aroma, sondern sehen auch besonders hübsch aus. Intensivfarbige Malven eignen sich gut für die Herstellung von Sirup und Gelee, denen sie ihr leuchtendes Violett verleihen. Malvenblüten lassen sich zu farbigem Aromazucker verarbeiten und werden kandiert zu einer ganz besonderen Delikatesse. Die Blütenknospen können pikant eingelegt werden oder wandern scharf angebraten oder sanft gedünstet mit anderem Mischgemüse auf unseren Teller. Auch in Backteig getaucht und herausgebacken schmecken sie vorzüglich.
Die im Spätsommer/Frühherbst gesammelten unreifen Früchte sind eine feine Beigabe zu z.B. Gemüse- und Reisgerichten. Pikant eingelegt werden sie haltbar und können in der kalten Jahreszeit wie Oliven oder Pickles verwendet werden.
Die Malvenwurzel wird im Frühjahr und Herbst gesammelt und kann getrocknet oder frisch genutzt werden, wobei man nur junge Wurzeln, die noch nicht zu faserig sind, verwenden sollte. Auch hier sind die Möglichkeiten für die Küche vielfältig. Allerdings habe ich die Verarbeitung der Wurzel noch nicht ausprobiert und kann daher dazu keine praktischen Angaben machen.
Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass sich getrocknete Malve (das ganze Kraut, Blätter, Blüten) ganz wunderbar als Kräutertee eignet und sowohl pur als auch als Beigabe für Teemischungen verwendet werden kann.
Ein wirklich vielseitiges Geschöpf, diese Malve, die unseren Speiseplan auf so zahlreiche unterschiedliche Weisen bereichert!