Die Kornelkirsche, in Österreich Dirndl genannt, ist sehr häufig zu finden. Die Dirndl ist eine sogenannte Pionierpflanze, sie ist nicht anspruchsvoll und besiedelt frei gewordene Stellen gerne als erste. Ihre wunderbaren, roten Früchte reifen im August und können oft noch bis in den Oktober hinein geerntet werden.
Viele kennen die Dirndlmarmelade aus dem Pielachtal, die mit ihrem außergewöhnlichen Geschmack einen ganzen Ort bekannt gemacht hat. Wer diese Marmelade mag, wird die aus wilden Dirndln gemachte erst recht lieben. Die „wilde“ Dirndlmarmelade schmeckt meiner Meinung nach noch besser und hat ein weitaus intensiveres Aroma als die Produkte der „gezähmten“ Verwandten. Sie schmeckt wunderbar fruchtig und eignet sich, wie Preiselbeeren, auch als Beilage zu pikanten Gerichten.
Darüber hinaus kann man die vitaminreichen Dirndln entsaften oder einen intensiv schmeckenden Dirndlessig kreieren. Noch nicht ausgereifte Dirndln eigenen sich hervorragend zum pikanten Einlegen und bereichern als „Falsche Oliven“ den Speiseplan. Nicht zuletzt lassen sich Dirndln auch getrocknet für Früchtetee verwenden. Als Kandierte Dirndln erfreuen sie Naschkatzen und lassen sich auch sehr gut zu einem fruchtigen Dirndlsirup verarbeiten.
Dirndln können auch roh gegessen werden, allerdings nur, wenn sie wirklich vollreif sind. Am besten sind dafür die bereits abgefallenen Früchte geeignet.
Zuletzt noch ein Hinweis: Die Rinde und die Blätter des Dirndlstrauches enthalten Stoffe, die bei sehr empfindlichen Menschen leichte Hautreizungen auslösen können. In diesem Fall Kleidung tragen, die die Haut gut bedeckt, damit es später nicht juckt. In diesem Sinne: Viel Freude beim Sammeln!