Alles zur Verwendung von Kriecherln ist hier zu finden.
Heuer ist ein besonders gutes „Früchtejahr“, auch die Kriecherln versprechen reiche Ernte. Im Moment sind sie noch grün, hart und unreif und eignen sich damit ideal zum Fermentieren. Ergebnis ist eine bekömmliche, pikante Delikatesse, die sich als Beilage zu kalten Platten genauso eignet, wie als Zutat für Aufstriche und Dipps. Haltbarmachung durch Fermentation: Wie schnell und einfach das geht, erfährt, wer hier weiterliest.
Vorab: Unreife Kriecherln bzw. Wildfrüchte generell, sind – mit wenigen Ausnahmen – für den Rohgenuss nicht geeignet. Das ändert sich durch Fermentation, die Wildfrüchte in bekömmliche Leckerbissen verwandelt.
Gebraucht werden: — Gläser zum Einlegen, Schüssel und Schneebesen zum Anrühren der Lake, Flasche/Glas zum Aufbewahren der Salzlake, Trichter, Schöpfer, Tablett
— 20 g Salz auf 1 l Wasser, unreife Kriecherln, Wildkräuter*), ev. Kraut- oder Kohlblatt zum Abdecken, Baumblätter (Eiche, Linde etc.) eignen sich ebenfalls.
*) z.B. Thymian, Dost, Blätter und Blüten der Wilden Karotte, Gundelrebe, Schafgarben-blätter und -blüten. Auch Gewürze wie z.B. Wacholder, Pfeffer, Piment, Senfkörner, Knoblauch, Ingwer können verwendet werden. Der Fantasie sind, wie immer, keine Grenzen gesetzt.
Und so geht’s:
Unreife Kriecherln und Wildkräuter sammeln, Früchte waschen.
Gläser sterilisieren.
20g Salz in 1 Liter kalten Wasser vollständig auflösen, das kann einige Minuten dauern. Es empfiehlt sich, immer etwas mehr Salzlake zuzubereiten und die überschüssige Lake für spätere Nutzung in einem Glas/Flasche aufzuheben.
Die unreifen Früchte zusammen mit den Wildkräutern/Gewürzen in Gläser schichten.
Kriecherln mit dem vorbereiteten Salzwasser aufgießen, sodass alle Früchte gut bedeckt sind (oben Platz lassen!). Um das Fermentiergut unten zu halten verwende ich, falls nötig, gerne Blätter vom Chinakohl oder Baumblätter. Damit kann man die Früchte gut fixieren. Wichtig: Fermentiergut und auch das Abdeckblatt müssen von der Salzlösung immer ganz bedeckt sein. Die Salzlösung sollte den Deckel nicht berühren, da sie dessen Beschichtung anlösen kann.
Zum Schluss den Schraubdeckel locker auf die Gläser legen – nicht zudrehen! Die Gläser auf einem Tablett an einem warmen Platz einige Tage lang parken. Die Früchte werden je nach Zuckergehalt mehr oder weniger „stürmen“, deswegen immer ein Tablett unterstellen. Verloren gegangene Salzlake immer ersetzen.
Fertig! Wenn die Früchte „ausgestürmt“ haben, kann man die Gläser verschlossen lagern. Nach dem Öffnen immer im Kühlschrank aufbewahren.